In einigen Gegenden wächst noch immer der Bärlauch und wird tatkräftig geerntet. Die Angst der Verwechslung ist zwar berechtigt, jedoch können die zarten Bärlauchblätter sehr gut von jenen der Maiglöckchen unterschieden werden. Letztere besitzen eine sehr viel festere Blattstruktur.

Oben: Maiglöckchen, unten: Bärlauch

Zudem erkennt ihr unten auf der Rückseite des Bärlauchblattes, eine deutliche Blattnarbe, so als wäre das Blatt einmal längs gefaltet. Das Blatt des Maiglöckchens hat diese „Narbe“ nicht.

Junge Bärlauchblätter frisch aus der Erde geschlüpft.

Junge Maiglöckchenblätter frisch aus der Erde geschlüpft

Die Blätter des Bärlauchs wachsen gerade aus der Erde, wohingegen die des Maiglöckchens in Spiralen daher kommen.

Schließlich besitzt der Bärlauch noch diesen unwiderstehlichen Geruch nach Knoblauch und dort wo er wächst, ist er unter seinesgleichen.  Ab März findet man ihn in feuchten, humusreichen Laubwäldern, wo er sich flächenartig ausbreitet.

Traditionelles – Wirkung – Anwendung

Bärlauch gehört zu den traditionell genutzten Kräutern des Frühlings. Stark wie ein Bär werden jene, die ihn essen. Ein übermäßiger Verzehr jedoch kann aufgrund der in den Blättern vorhandenen Senfölglykoside zu vorübergehenden Magenbeschwerden führen. Bärlauch sollte frisch zubereitet werden, da er durchs Trocknen viele seiner wertvollen Inhaltsstoffe verliert.

Der Bärlauch war den alten Germanen heilig. Vielleicht weil er zu den Frühjahrsblühern gehört, der die langersehnten wärmeren Tage ankündigt. Aus diesem Grund wurde er dem Baldur geweiht. Der alte Germanische Gott der Sonne und des Lichtes. So wie die Tage länger werden und lichter, so bringt der Bärlauch Licht in unsere Zellen. Er besteht aus einem hohen Prozentsatz aus Schwefel, eben gebundenes Licht und Wärme. Seine Inhaltsstoffe -speziell die schwefelhaltigen Metaboliten- wirken Keimwidrig und in einem hohen Maß bakterientötend. Die dafür verantwortlichen Stoffe sind nur im frischen Bärlauch wirksam. Bei Trocknung verfliegen sie buchstäblich an der Luft.

Die frischen Bärlauchblätter sind seit einigen Jahren in gut sortierten Bioläden an der Kräutertheke zu finden. Wie Basilkum kann er zu einem schmackhaftem Pesto verarbeitet, kleingeschnitten in die Suppe – oder einfach in Salat gegeben werden. Von jeher wird Bärlauch als blutreinigend und stoffwechelanregend beschrieben. Wie auch der Knoblauch, beugt Bärlauch Arteriosklerose vor und wirkt sich positiv auf einen zu hohen Blutdruck aus. Häufig hängen Frühjahrsmüdigkeit und eine Dysbiose (ungünstiges Verhältnis von Keimen im Darm) zusammen. Deshalb ist es sinnvoll, Bärlauch im Frühjahr so oft wie möglich zu verwenden. Bärlauch steht nicht unter Naturschutz. Damit das so bleibt, sollte er nicht “gerodet” werden. Ein Blatt pro Pflanze dicht über dem Boden abschneiden, so bleibt der Bestand erhalten.